Liebe Patient:innen

 

An dieser Stelle möchten wir Sie über den sogenannten Gestationsdiabetes und die Vorgehensweise, sollte dieser bei Ihnen festgestellt worden sein, informieren. 

 

Beim Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes handelt es sich um eine Störung des Zuckerstoffwechsels, die in der Schwangerschaft auftritt. Im Unterschied zu einer Diabeteserkrankung anderer Ursache betrifft der Gestationsdiabetes in der Regel nur die Zeit der Schwangerschaft und der Stoffwechsel normalisiert sich nach Entbindung. 

Allerdings besteht in der Folge ein erhöhtes Risiko, einen bleibenden Diabetes zu entwickeln. 

 

Schwangerschaftshormone haben einen Einfluss auf die Wirkung des Hormons Insulin an den Zellen. Sie können die Zellempfindlichkeit herabsetzen. Dadurch steigt der Blutzucker an. 

Wird der erhöhte Blutzucker nicht behandelt, kann es zu Risiken für Mutter und Kind kommen. 

Es ist möglich, dass das Baby zu groß oder schwergewichtig wird, gleichzeitig kann die Organreife verlangsamt sein. In den Tagen nach der Geburt besteht die Gefahr der Atemnot und Unterzuckerung beim Neugeborenen.

 

Was ist zu tun?

Sollte Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt im Blutzuckerbelastungstest in der Schwangerschaft eine Auffälligkeit feststellen, erhalten Sie eine Überweisung für eine diabetologische Mitbehandlung. Wir werden Sie dann gemeinsam weiter betreuen.

 

In der überwiegenden Zahl der Fälle genügt eine Umstellung der Nahrungszusammensetzung, um die genannten Zielwerte zu erreichen. Wir besprechen deshalb Ihre bisherigen Ernährungsgewohnheiten mit Ihnen und beraten Sie über die notwendigen Anpassungen. 

 

Sie erhalten von uns ein Blutzuckermessgerät und ein Tagebuch, die Handhabung des Gerätes und die Dokumentation wird Ihnen gezeigt. 

Wir vereinbaren mit Ihnen die Zeitpunkte der Messungen und teilen Ihnen die angestrebten Zielwerte mit – in der Regel sollten die Zuckerwerte nüchtern nicht über 5,3 mmol/l (95mg/dl) und eine Stunde nach der Mahlzeit nicht über 7,8 mmol/l (140mg/dl) liegen.

In besonderen Fällen gelten andere Grenzwerte, die wir dann mit Ihnen vereinbaren.

Dokumentieren Sie die Messwerte sorgfältig, dies ist für eine gute Beratung sehr wichtig.

 

Nur selten ist eine Insulinbehandlung erforderlich. Insulin ist das natürliche Hormon zur Blutzuckersenkung, es schadet Ihrem Kind nicht. 

Im notwendigen Fall schulen wir Sie in der Handhabung und legen die erforderlichen Dosierungen fest.

 

Egal, welche Therapie erforderlich ist, werden Sie von uns über den gesamten Verlauf der Schwangerschaft entsprechend der gemessenen Werte und der notwendigen Behandlung geschult und engmaschig betreut.

 

Nach der Entbindung normalisiert sich der Blutzucker in der Regel wieder. Um jedoch das weitere Risiko einschätzen bzw. einen verbliebenen Diabetes erkennen zu können, wird ein erneuter oraler Glukosetbelastungstest 6-12 Wochen nach Entbindung unbedingt empfohlen. Diesen führen wir gern für Sie durch und beraten Sie zum weiteren Vorgehen.

Übrigens, das Stillen reduziert das Risiko einer Diabetesentwicklung für Mutter und Kind!

 

 

Liebe Patientinnen, 

sollte bei Ihnen die Diagnose Gestationsdiabetes gestellt worden sein, treten Sie bitte direkt mit uns in Verbindung, am besten persönlich oder per email. 

Wir werden kurzfristig die erste Beratung durchführen und weitere Kontrolltermine mit Ihnen vereinbaren.  

 

Bleiben Sie gesund. 

Ihr Diabetesteam aus Pankow-Niederschönhausen